Das Altensteigerle

Nagold - Altensteig

Modell des GGhs 91

Schwierig gestaltet sich der Bau eines vierachsigen gedeckten Güterwagens. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine einfache Verlängerung eines Dreiachsers zu handeln. Leider sind die Dinge nicht so einfach, denn die Aufteilung der Seitenwände ist gegenüber den Dreiachsern völlig anders. Die Seitenwandfelder sind breiter, und an einem Wagenende befindet sich eine Bremserbühne anstelle der Tritte zum ehemals hochliegenden Bremsersitz bei den Dreiachsern.
Das Fahrwerk läßt sich relativ einfach aus zwei Güterwagenfahrwerken von Bemo zusammensetzen. Die beiden Fahrwerke werden genau zwischen einer Endachse und der Mittelachse auseinandergesägt. Die beiden 2-achsigen Teile werden nun mit Hilfe der Beschwerungsplatte zusammengeklebt. Dabei ist auf eine genau fluchtende und winklige Ausrichtung zu achten. Die Abstände zwischen allen Achsen müssen genau gleich sein. Entsprechend der Wagenzeichnung wird ein neues Sprengwerk aus 0,7 mm dickem Messingblech ausgesägt und an den Langträgern des Fahrwerks festgeklebt. Aus Messingblech und -draht wird eine Bremserbühne zusammengelötet, die am Handbremsende von oben auf das Fahrwerk geklebt wird.
Foto von mgg91
Modell des GGhs 91 H.P.Schramm
Für das Gehäuse ist ein kompletter Selbstbau der Seitenwände unter Verwendung der Schiebetüren eines gedeckten Dreiachsers nötig. Der Bemo-Wagenkasten wird so zersägt, daß einerseits die beiden Schiebetüren, sowie die Stirnwände verbleiben. Die neuen Seitenwände werden aus dünnen Polystyrol, Polystyrol mit Bretterfügen sowie aus Polystyrolprofilen (z.B. von Evergreen) zusammengeklebt. Vorteilhaft ist, wenn die neu aufgebauten Wände dieselbe Dicke haben wie die Wände des Bemo-Wagenkastens, damit beim Zusammenkleben von Seitenwandteilen mit den Türen von hinten eine Versteifung aufgeklebt werden kann. Die Lüfter entstehen aus zusammengeklebten Polystyrol-Profilen verschiedener Abmessungen. Aus den Resten des Bemo-Wagenkastens werden die Zettelhalter ausgesägt und dünner gefeilt, damit sie später auf die neuen Seitenwände geklebt werden können. Danach können die neuen Seitenwände mit den Stirnwänden verklebt werden. Dabei ist auf eine rechtwinklige und ebene Ausrichtung zu achten.
Das Dach wird aus dünnem Aluminiumblech gebogen. Um eine gleichmäßige Wölbung zu erhalten ist es sinnvoll einige Spanten mit der genauen Dachwölbung anzufertigen und über die gesamte Länge unter das Dach zu kleben.
Nachdem der Wagenkasten mit den notwendigen Details ausgestattet ist, kann er lackiert werden. Die Beschriftung muß aus dem Schmalspurbeschriftungssatz, der überSchmalspurbedarf Tümmeler erhältlich ist, zusammengesetzt werden. Schließlich kann der Wagenkasten auf das Fahrgestell aufgesetzt und das Dach aufgeklebt werden.
Durch die ungewöhnliche Achsanordnung durchfährt der Wagen nur Radien größer als 500 mm. Wenn man ihn für die Größe H0e baut sind wahrscheinlich etwas kleinere Radien möglich, da man dann den Mittelachsen durch Kürzen der Achsstummel ein etwas weiteres seitliches Ausschwenken ermöglichen kann.
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